Dienstag, 30. September 2014

JAQUELINES 15TH ANIVERSARIO

...Arthur war auch eingeladen... (mehr darf ich nicht schreiben, das ist einfach zu peinlich, wenn die Mutter das Leben kommentiert)

DIE SCHATTEN WERDEN LÄNGER

...auf dem Nachhauseweg, bevor es stockdunkel wird.

50 REAIS

 ....mal keine großen Persönlickeiten oder Bauwerke, sondern Brasiliens Tierwelt: Fische, Schildkröten, Leos oder ist es ein Ozelot? Nein, ein Jaguar, wie ich von mehreren Seiten nun erfuhr.

Montag, 29. September 2014

Samstag, 27. September 2014

MAKUMBA II


...diese Talismänner haben wir von einer alten Lady gekauft:
für gute Sicht (Nana), Wasser/ zum Surfen (Yemanja) und für den Wald (Oxosci). Die Namen sind die für diese Themen zuständigen Wesen.

GEFÄHRLICH? NEIN; ZUM ESSEN.

....nachdem Henri ihn im Garten aufgespürt hatte, haben sich der Gärtner und das Hausmädchen draufgestürzt:Am nächsten Tag gabs  Leguan in Kokossauce. Lecker. Tat uns aber irgendwie leid!

WOHNEN AM MEER

...Regen, Regen, Regen: Alles grau, feucht, salzig & klebrig.

WIR WARTEN AUF NACHWUCHS

...vor unserem Haus brüten die Tartarugas (Meeresschildkröten) Jetzt sitzen wir jede Nacht und warten...

SONNENAUFGANG IST GELB, SONNENUNTERGANG ROT


...unser täglicher Hundespaziergang mit Henri

Samstag, 20. September 2014

MILCHMÄDCHEN

der Alleskönner.

DAS ANDERE SALVADOR

Wir waren mit Markus unserem Deutschen Führer in den Favelas. Er nennt alles, das nicht offiziell bebaut ist, Favela. Favela ist ein Unkraut, was alles überrankt und keinen Nutzen hat. Ursprünglich haben die befreiten Sklaven ohne Geld, Bildung und Alternativen ihre Hütten dicht an dicht, an die Ränder der damals noch kleinen Stadt gesetzt. Das wurde geduldet, denn wie hätte man es sonst handeln können. Hinzu kamen die Menschen vom Land, die in der Stadt ein besseres Leben suchten und nach und nach auch die, die von ihrem Gehalt nicht leben konnten(Lehrer, Beamte, Ärzte...) und die, die nicht gefunden werden wollten, ihrer  Beute in Ruhe verstecken wollten oder ihrer (Drogen) Geschäfte ungestört abwickeln wollten. Nun sind die Favelas riesig und erstrecken sich entlang der großen Straßen bis an die Innenstadt. Teile sind sehr arm und kaum zu bewohnen, (dort waren wir nicht) und Teile sind belebte Geschäftsviertel mit zum Teil schon recht schönen Häuschen. Wem es etwas besser geht, stockt auf, verputzt sein Haus und streicht es farbig an, um es von dem rot der unverputzten Ziegelmauern abzusetzen. Es gibt Restaurants, Cafes, Märkte und Läden. Entlang der mittleren und größeren Straßen können auch wir uns relativ sicher bewegen. Nicht mit Schmuck und Kameras behangen, aber mit den üblichen Vorsichtsmaßnahmen. In die kleinen Straßen, die immer enger werden, und im Nirgendwo enden, sollten wir uns aber nicht verirren, da dort Fremde nicht gern gesehen werden. Die meisten Menschen sind wie überall, gut und versuchen einfach ihr Leben zu regeln, ihre Kinder großzuziehen und etwas Spass zu haben. Viele arbeiten, verkaufen irgendetwas für ein paar Cents.
Strom holt man sich. Die Stadt hat immerhin Kabel verlegt und wer kann, zahlt was er erübrigen kann. D.h. viele haben 2 Stromleitungen eine offizielle mit Zähler und eine andere. Größtes Problem sind die Drogenbandenkämpfe. Netterweise pfeifen sie unüberhörbar, bevor sie eine Schiesserei anfangen. Damit die Familien, aus denen sie ja selber kommen, dieses mal Verluste zu beklagen haben.
Die Polizei hält sich größtenteils raus aus dem Treiben, manche kommen um Schutzgeld zu kassieren. In Rio haben sie eine Favela zusammen mit dem Militär gestürmt. Die Drogenbosse sind natürlich 3 h vorher gewarnt worden.

Unser Reiseführer: 
Markus Priller: Cell 00 55 (71) 9198-3339, mark.priller@gmail.com

MAKUMBA

...das gute Gegenteil von Vodoo. Hier sehr verbreitet. Opfer an einen Geist, um Hilfe für irgendetwas zu erbitten. Die heutigen Geister mögen Popcorn und Smarties. (Die Schüsseln, die sehr schön sind, traut sich niemand wegzunehmen. An manchen Plätzen liegen viele, die dort bleiben...

LIEBER GOTT DANKE, DASS...

...auch in der Kirche von Bom Fin: Dankes Symbole für geheilte Arme, Beine, Organe, gerettete Kinder etc.

COCO

...wo nun unser Garten abgeerntet ist, kaufen wir am Straßenrand das leckere Aqua de Coco.

CIDADE BAIXA


Unten am Fahrstuhl, im ehemaligen Centro Comercial ists doch noch ganz schön fertig. Und nicht nur da. Es gibt die reiche Stadt, mit schicken, bewachten Appartmentblocks, mit Blick aufs Meer, viele Gegenden wie diese, die belebt sind, aber nicht gerad gut in Schuss, und es gibt Favelas, von einfachen, armen Wohnvierteln bis zu echten Favelas, mit Blechhütten. Strom und Fernseher haben aber alle.

DER MEISTGENUTZTE FAHRSTUHL DER WELT

Er verbindet in Salvador Cidade Baixa mit dem Pelorinho.

LONG ISLAND LIVING

...eins der beiden kleinen Forts, die die riesige Bucht von Salvador verteidigen sollten. Hat leider nicht geklappt. Ist aber so hübsch, dass ichs Euch nicht vorenthalten wollte.

"DIE" EISDIELE VON SALVADOR

...die Eisdiele des Farmbesitzers, auf deren Facenda wir am letzten Wochenende eingeladen waren. Laut verschiedener Reisführer, die Beste der Stadt.

INGRESIA DE BOM FIM




...die Kirche hat ein dankbarer Kaptain gebaut, dessen Schiff nicht im Sturm zerschellt ist. Nun kommen Alle und wünschen sich was oder bedanken sich für Hilfe von oben. Richtig nett war, dass der Pastor den ganzen Tag dort sitzt, lächelt und wartet, ob jemand sprechen mag. Das habe ich bei uns noch nie gesehen.


Dienstag, 16. September 2014

DER RIESEN FLIP FLOP UND DAS KLEINE MÄDCHEN


BRIGANDIEROS

Das Brasilianische Naschi Nummer 1. Die Kinder lieben es. Wie fast alles süßen Dinge wird es mit Leite Condensado gemacht. Das Rezept gibts auf You tube von einer Brasilianerin, die in San Franzisco lebt. Ganz leicht nachzumachen.

GEBURTSTAGSKUCHEN

Das Versteck für Jette Geburtstagskuchen. (mit Kakalakenfalle) Zum Glück haben wir bis jetzt erst Eine gesichtet, aber man weiß ja nie.

EIN WOCHENENDE AUF DER FACENDA


 echt heiß.
die Perde warten schon auf uns.

beim Ausritt eine Jackfruit gepflückt.

auf gehts.

haben dann doch noch einen großen Fisch gefangen.

noch sind die Arme nicht immer lang genug.





Montag, 8. September 2014

OFFENER BRIEF

Die Kids gehen zur Schule. Sie sind echt mutig. Zwischen all den Brasilianern. Die wenigsten sprechen englisch.Sie schlagen sich so durch, jeder mit der ihm eigenen Art: Arthur mit Coolness und seiner ruhigen, entspannten Art, Jette mit "social sein / Händchen halten / Konsens herstellen und Mila, die sonst eher extrovertiert ist, tut sich am schwersten, weil es ihr am schwersten fällt, gar nicht so zu sein, wie sie sonst ist. 

Jette war gestern schon verabredet und hatte einen tollen Tag in der Stadt. Wir wurden daraufhin von der Mutter auf die Familienfarm am nächsten Wochenende eingeladen. Bin sehr gespannt. Es soll 8 Pferde geben. Und wir, die wir so wenig portugiesisch sprechen und verstehen, 3 Tage mit einer Familie, die wir nicht kennen... und die kein Englisch spricht.

Wir haben angefangen mit Portugiesisch Stunden. Es ist echt eine Herausforderung wieder richtig zu lernen, denn alles wird schnell zusammengezogen und spricht sich so anders, als es sich schreibt. Ich bin gespannt. Wir haben eine ganz nette Lehrerin gefunden, Jussara, die 10 Jahre in Kassel gelebt hat. Brasilianisch, fröhlich, mit etwas deutscher Prägung.

Die Kontraste hier sind riesig. 3 oder 2te Welt mit starken Einflüssen aus Amerika. Viel ungesundes Essen, überall Fernsehen non Stop, Fitnessstudios und viele moppelige Leute, besonders Kids. Unser Leben hier ist nicht gerade günstig, fast so teuer wie Deutschland. Aber wir kaufen eben auch (noch?) im Supermarkt ein und nicht auf der Straße.  Grundversorgung kostet fast nichts.

Ja, die Gegend hier um Salvador ist gewöhnungsbedürftig. Salvador selbst hat schon Charme, finde ich. Das Pelourinho (Altstadt) jedenfalls. Waren neulich mal Abends ohne Kinder in einer Bar mit Einheimischen (ohne den Tip von Markus hätten wir uns alleine niemals reingetraut)und zum Jazz bei Gironnimo auf der Treppe vor der Kirche. War eine tolle Stimmung. Noch nicht so touristisch, aber eben nicht mehr völlig fertig. Viel Polizei. noch vor wenigen Jahren, bevor das Zentrum UNESCO Weltkulturerbe wurde konnte man sich nicht hertrauen.


Hier Draussen, wo wir wohnen ist es sehr schön, eigentlich ein Paradies. Hier haben viele Salvadorianer ihre Ferienhäuser und einige wohnen auch hier. Der Strand ist traumhaft. Es ist sehr einsam, sicher und  gut bewacht. Aber da wir ja kaum jemanden  kennen und es Abends um 18.00h dunkel wird, sitzen wir alle mehr vorm PC/handy etc als mir lieb ist.

Uns passieren hier auch kleine, kuriose Dinge: waren zb. gestern in einem Restaurant, dachten brasilianisch, setzten uns und es kamen laufend Kellner mit Pizza vorbei, die uns etwas auf den Teller legen wollten Wir sagten die ersten Male NEIN, da wir ja brasilianisch essen wollten, bis wir endlich gecheckt haben, das es ein Rodizio Pizza war, das heißt, genau wie beim Rodizio, wo einem am laufenden Band Fleisch gebracht wird, wurde einem da ständig Pizza gebracht. Genau das, was ich an dem Abend gar nicht essen wollte, weil es das,  hier an jeder Ecke gibt.

Ein anderer kleiner Schock, den wir erlebten war, als Mila mit einem Mädchen aus ihrer Klasse (Paloma) verabredet war und wir sie dort vorbeibringen wollten, mussten wir feststellen, dass es eine völlig andere Paloma war, die gern mit Mila spielen wollte, die Mila kaum kannte, die aber durch das Sekretariat organisiert hatte, dass sie mit Mila spielen konnte. Mili war so geschockt, dass ich dann den ganzen Morgen bei der Family saß und mit 3 Worten portugiesisch eine Unterhaltung versuchte in Gang zu halten. Englisch geht hier gar nicht, obwohl sie es alle in der Schule lernen.

Ansonsten sind die Leute hier sehr nett, gar nicht aggressiv, kein Rassismus, aber ich vermisse Euch, gute Gespräche, Kultur, Inspiration. Was wirklich toll ist, ist die Sonne, die endlosen Strände, das Obst!!! (Avocados so groß wie Melonen, riesige Papayas = Mamaos, Melonen, sogar Maracuja schmeckt hier super..), Kokospalmen und neue Eindrücke. Back to the Basics, mal wieder schätzen lernen, was Deutschland zu bieten hat. 


Ist schon sehr herzlich hier: Alle küssen sich immer zur Begrüßung. Die Schüler zum Abschied, die Sekretärin in der Schule, die Eltern... Gestern wurden wir erst mal für den Werbeprospekt unserer Schule fotographiert. Als deutsches Aushängeschild für die Qualität der Schule. ;-)

Samstag, 6. September 2014

SALVADOR

...heute viel über Salvador und die Geschichte gelernt: Hatten eine Führung von einem Deutschen, Markus, Ex Banker, der seit vielen Jahren hier in einer Favela lebt. War richtig spannend. Kann ich nur empfehlen allen, die es mal hier hin verschlagen sollte:

Und nun zu Salvador, ca. 85% Schwarze, ehemalige Sklaven, im 16 Jh. wurden sie von dem portugiesischen Stadthaltern auf direktem Seeweg aus Angola geholt. Die Indios eigneten sich nicht, da sie den europäischen Krankheiten reihenweise zum Opfer fielen und nicht so stark, wie die Afrikaner waren. Erst Ende des 19Jh wurde die Sklaverei hier abgeschafft. Um die Sklaven besser kontrollieren zu können, holte man immer Menschen aus verschiednen Stämmen, so dass sie sich auf Grund verschiedener Sprachen, Bräuche und Mentalität nicht zusammen schliessen konnten. Das bewirkte eine Offenheit und Toleranz, die den Menschen, laut Markus, bis heute geblieben ist. Für mich erstaunlicherweise gibt es keinen Rassismus. Die Schwarzen sind weder bitter, noch haben sie etwas gegen Weiße. Viele sind nach wie vor eher arm und ungebildet. Die Regierung scheint kein großes Interesse zu haben dieses zu ändern. Aber so langsam regt sich Widerstand. Ausgelöst durch die extreme Korruption beim Bau der Infrastruktur der WM Stadien.
Die Gegensätze hier sind riesig. Arm und reich lebt nebeneinander her. Viele leben von der Hand in den Mund, haben keinen Plan was morgen ist. In den Favelas kann man Land besetzten und wenn 5 Jahre keiner etwas dagegen unternimmt, gehört es Einem. Im  reichen Teil der Stadt kostet ein Appartment in einem der Guten Wohnblocks mit Blick auf die Bucht 10.000 € / qm, in der Cidade Baxia leben die Familien von ca 500 € im Monat. Auch Staatsangestellt, Lehrer, kleinere Anwälte und Angestellte können sich nur eine Wohnung in den Favelas leisten. Die Schulen sind grottenschlecht, aber es herrscht Schulpflicht. Die Akademia Militaria soll gut sein, und umsonst, aber man hat so gut wie keine Chance rein zukommen. Die Privatschulen sind teuer, unbezahlbar für diese Menschen und nicht alle viel besser. Das Bewusstsein, dass man lernen muss, das in vielen armen Ländern sehr ausgeprägt ist, scheint hier nicht in dem Maße vorhanden zu sein. In den Favelas herrscht, laut Markus,  großer Zusammenhalt. Eigentlich ein schönes Leben, kein Luxus, aber menschliche Wärme. Einziges Problem: die Drogengangs, die im Streit mit verfeindeten Banden, auch mal wild um sich schiessen....