Dienstag, 25. November 2014

BRASIL

wir versuchen noch uns anzunähren.

Nach 3 Monaten weiß ich 3 Dinge:
1   Das Land ist riesig. 
2   Brasilien ist sich selbst genug. Europa spielt hier praktisch keine Rolle. (vielleicht täuscht mich mein Eindruck...)
3   Es ist anders, viel mehr und und auf der anderen Seite auch viel weniger, als ich, aus Deutschland heraus, ahnte.

Meine Vorstellungen von Brasilien, offen gesagt ziemlich oberflächliche (ich hatte vorab keine Reiseführer gelesen, sondern einfach die Idee Portugiesisch zu lernen und diesem faszinierenden Land eine Chance zu geben und vielleicht sogar ganz einzutauchen): Rio, schöne, (sexy) Menschen, Karneval, Amazonas, seltene Tiere, tropische Pflanzen, unendliche Strände, Natur, Samba, Lebensfreude, aufstrebende Industrienation, eine kreative Szene, Designer, Köche (der aus Sao Paulo, mit den riesigen Tatoos, der im Urwald nach Unbekanntem, Essbarem sucht und die exotischsten Dinge kombiniert), Architekten (Oskar Niemeyer und andere), Traumhäuser an Traumstränden.

Ja natürlich gibt es das alles! Und sicher, es ist wunderschön. 
...aber, man muss suchen! Das Land ist riesig, hat 200 Mio Einwohner und natürlich gibt es Besonderes, Schönes, Inspirirendes etc. nur es braucht viel Zeit, Geduld, Kontakte und Glück, diese Dinge zu entdecken.

Auf den ersten Blick sichtbar, ist es ein tropisches Entwicklungsland, mit starkem, amerikanischen Einfluss und großen sozialen Unterschieden, mit allem, was dazu gehört.

Die vielgerühmte und vielleicht von vielen Deutschen herbeigesehnte Lebensfreude, zeigt sich zumindest nicht offen, laut und fröhlich. Es mag sie geben, unter Freunden, während des Karneval, beim Samba in der Strandbar....und es gibt sicher eine sorglosere Art, die es unwichtig macht sich morgen an das zu erinnern, was man heute gesagt hat. (wenn ich heute einen Tisch für morgen in einem Restaurant reserviere, heißt das nicht, dass das Restaurant morgen auch geöffnet ist)

Schon nach einem netten Cafe, einem Restaurant mit einem frischen Salat, einem Geschäft mit einem über Bikinis, Strandtüchern und Havajanas hinausgehenden Sortiment, muss man suchen, ohne die Gewissheit fündig zu werden.

Wieviel Zeit will ich uns/mir in dem Land noch geben? Wieviel riskieren, um seinen Zauber (die unentdeckten Indianer, die Kreativen in den tiefsten Winkeln von Rio und Sao Paulo, die Tapiere und Jaguar im Pantanal, die herzlichen, interessanten Menschen, die ich suche), zu entdecken und die Sprache zu lernen?


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